Des Blättchens 10. Jahrgang (X), Berlin, 5. Februar 2007, Heft 3

Antworten

Uwe Steimle, Kabarettist, Dresden – wir hoffen, es war Absicht, daß Sie bei einer Sandra-Maischberger-Sitzung, die als ARD-Konterpropaganda gegen das neue ZDF-Kabarett gedacht gewesen war, den mitsitzenden »Scheibenwischern« bedeuteten, sie betrieben »Staatskabarett«; tags darauf ordnete Sie die Welt  »zwischen Subversion und Wahnsinn« changierend ein, aber das wird Sie nicht beirren.

Alexander Gauland, Publizist, Potsdam – Ihre Texte weisen Sie als ehrbaren Konservativen aus, so also verwundert es nicht, daß Sie die Brandenburgischen CDU-Diadochenkämpfe zu dem Schluß kommen lassen, Petke und Reiche machten die Partei »für das Bürgertum unwählbar«; »Wenn man den alten Kaiser Franz Joseph oder Queen Victoria, die beide keine Sozialisten mochten, zu Zuschauern des Wechsels von Stolpe zu Platzeck und von Schönbohm zu wem auch immer machen könnte, und sie anschließend fragen würde, wer die ›Sozen‹ seien, sie würden Stolpe und Platzeck den Bürgern, Sven Petke und seine Angetraute Katherina Reiche dagegen den russischen Anarchisten zuordnen.« Haben die russischen Anarchisten das wirklich verdient?

Mosche Katsav, Präsident, Jerusalem – »Ich werde kämpfen bis zum Ende meiner Kraft, und wenn es einen Weltkrieg erfordert, um meine Unschuld zu beweisen.« Wie es um Ihre Kraft bestellt ist, interessiert hierzulande weniger, die mögen die Sie sexueller Übergriffe beschuldigenden ehemaligen Mitarbeiterinnen besser beurteilen können; uns dagegen fallen hier – wenn es um Sie geht – die Beiß- und Schreibhemmungen bestimmter Funktionäre und Journalisten auf, die sonst wegen ihrer Rigorosität sowie für Häme und Spott gefürchtet sind.