18. Jahrgang | Nummer 9 | 27. April 2015

Flüchtiges Lied

von Henry-Martin Klemt

Die Straßen der Welt sind so lang,
besonders die fremden.
Wir wechselten öfter das Land
als unsere Hemden.

chorus: Ruh aus, Cyprien,
 und nimm meine Hand.

Die Wüste, der Hunger, das Meer
und Salz in der Kehle –
doch was in der Heimat geschieht,
brennt uns in der Seele.

chorus: Omar, setz dich her
 und sing uns dein Lied

Wir suchen noch immer den Ort,
die Angst zu begraben,
wo keiner uns wegjagt und schreit:
Wir wolln euch nicht haben!

chorus: Geh, Bella, nicht fort,
 schenk uns deine Zeit.