17. Jahrgang | Nummer 8 | 14. April 2014

An den Mond
Für R.W.

von Renate Hoffmann

„Füllest wieder Busch und Tal
still mit Nebelglanz,
lösest endlich auch einmal
meine Seele ganz …“
schrieb Herr Goethe eines Abends,
als er ziemlich traurig war,
blickte zu dem Fluss hinüber,
der dort rauschte, viele Jahr’.

Auch der Mond, der stille Bruder,
fließt am Himmelsbogen lang,
geht mal auf und geht mal unter,
wie Herr Goethe es besang.

Ohne Berge, Busch und Täler
bin ich in der Stadt gefangen.
Ein bisschen Mond – das fehlte hier …

Plötzlich durch die Hochhauslücke
blickt er freundlich auch auf mir.