16. Jahrgang | Nummer 15 | 22. Juli 2013

Limericks (XXI)

von Thaddäus Faber

Ein Jüngling aus dem Dorf Zell
kam nach Hause, da war es schon hell.
Er brauchte nichts sagen,
denn ohne zu fragen
gerbte sein Vater ihm erst mal das Fell.

Ein Domorganist aus Ravenna
vernaschte Frauen wie Männer.
Er kam häufig zum Zuge,
denn die Kunst der Fuge
beherrschte der wie ein Kenner.

Eine Nymphomanin aus Creußen
bevorzugte Herren aus Preußen:
Kantig und herb,
doch zu Damen nicht derb
und stets stocksteif – selbst beim Scheußen.

Ein Feuerwehrmann aus Schwante
rannte davon, als es brannte,
und rief: „Das müsst Ihr versteh’n,
denn Flammen kann ich nicht seh’n,
seit ich kokelte an meiner Tante …“

Eine Frau aus Épinal
floh von zu Haus’ ins Zillertal,
weil ihr Gatte
einen hatte,
der sah aus wie Rübezahl.