15. Jahrgang | Nummer 10 | 14. Mai 2012

Limericks (X)

von Thaddäus Faber

Ein Sozi aus Merzig-Wadern
hatte blaues Blut in seinen Adern.
Das sei großer Mist,
denn er sei kein Monarchist,
so hörte man häufig ihn hadern.

Ein Prinz aus der Kleinstadt Pekrun
bekam im Schlossturm sehr viel zu tun,
denn er küsste Dornröschen
statt auf’s Mündchen auf’s Kinn.
Darauf fragte das Kind: „Und was nun?“

Ein Postbeamter aus Leeds
klebte Marken auf seinen Schnietz –
vor jeder Nummer.
Er war doch kein Dummer:
Erst frankieren und dann ab durch den Schlitz!

Eine Nymphomanin aus Ostende
hatte weder Bein noch Hände
und stotterte gar jammervoll.
Trotzdem war sie liebestoll.
Das Mädchen war ganz schön am Ende.

Ein Hühnerzüchter aus Speyer,
der prahlte bei fast jeder Feier:
„Mancher Mann hat nur eins
und mancher hat kein’s.
Ich habe Tausende Hühner!“