Des Blättchens 12. Jahrgang (XII), Berlin, 25. Mai 2009, Heft 11

Antworten

Franz Müntefering, Vorsitzender, Berlin – als Sie sich namens lhrer Partei SPD jüngst öffentlich über einen prominenten Zugang aus der Partei DIE LINKE freuten, kamen Sie vor lauter Genugtuung nicht umhin, deren Niedergang zu prognostizieren und gleichzeitig um weitere Dissidenten nachzusuchen, wobei Sie aber die inzwischen bei der LINKEN angedockten ehemaligen »WASG-Leute« ausdrücklich ausschlossen, das seien »Parteienfrikassierer«; die dürften ohnehin kaum bei Ihnen anklopfen – warum sollten sie auch zweimal in die gleiche Partei eintreten.

Barack Obama, Präsident, Washington – es wird offensichtlich noch richtig spannend mit Ihnen – zugegeben: Wir hatten uns zunächst nur zögerlich an den von Ihnen ausgelösten, den Erdball umspannenden Träumereien beteiligen wollen, waren aber schließlich doch (wer ist schon gerne Außenseiter …) in diese Art von »World-Community« eingetreten; und nun – Woche um Woche verflüchtigt sich ein Stückchen »Obama-Traum«; aber wir hätten gewarnt sein sollen, schon Theodor Fontane wußte: »In Aufstellung unserer Grundsätze sind wir strenger als in ihrer Befolgung.«

Urlaubsplaner, allüberall – Umbrien ist schön und Berlusconi ist weit: Falls Sie immer noch keine Ferien-Idee haben, klicken Sie die Website www.ferienwohnung.verweij.de an oder telefonieren/faxen Sie (0039-075-8358371); für urlaubende »Blättchen«-Abonnenten 10 Prozent Rabatt.

Manfred Wekwerth, Regisseur, (Ost-)Berlin – jüngst spielte eine (Ost-)Zeitung auch mit Ihnen das alte Spiel »Was macht eigentlich …«; in dem Beitrag war viel von Brecht die Rede und Ihren – in Brechts Auftrag – quasiwiderständigen Briefträgerdiensten am 17. Juni 1953 in Richtung Berlin-Werderscher Markt (SED-ZK), und es fiel auch Ihr überdenkenswerte Satz, »die DDR« sei »nicht an zu viel Sozialismus, sondern im Gegenteil, an zu wenig gescheitert«; aber der Journalist hatte doch glatt verpennt, daß Sie ja immerhin auch Mitglied des Zentralkomitees der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) gewesen waren – irgendetwas fehlt immer.