Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 23. Juni 2008, Heft 13

Finale Lösung

von Hoimar von Zehdeuh

Ein Herr Crome (wer ist das eigentlich und von wem wird er bezahlt?) ist im Heft 12 auf eine solch perfide Weise über unseren RCDS-Verbandsvorsitzenden, Gottfried Ludewig, hergezogen, daß es nicht nur einem echten christlichjungdemokratischen Studenten die Sprache verschlägt. Wie man es von links außen sattsam gewohnt ist, so »argumentiert« auch dieser Herr ausschließlich per persönlicher Herabsetzung und vor allem: bar jeder eigenen konstruktiven und realisierbaren Programmatik. Dies nun ist besonders empörend, da Gottfried (sic!) mit seinem Vorschlag, nichtarbeitenden Menschen das Wahlrecht zu entziehen, ja sehr wohl einen für jedermann akzeptablen Kompromiß unterbreitet hat. Wir von der RCDS-Basis sind eigentlich für sehr viel durchgreifendere Maßnahmen als solch Halbgewalktes, wie es nun in Umlauf gekommen ist.
Denn machen wir uns doch nichts vor: Wahlrecht oder nicht – das mag ja aufregend nach einem echten Alleinstellungsmerkmal klingen, ist aber in keiner Weise wirklich zielführend und somit letztlich pillepalle. Wer einen durchschlagenden und nachhaltigen Erfolg in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik erzielen will, muß das Problem emotionslos und vor allem konsequent angehen.
Kurz und knapp: Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!!! Das steht nicht nur schon in der Bibel, die uns als RCDS natürlich heilig ist, sondern gilt spätestens seit Mai 2006 auch in der SPD als heiliges Gut, als sich auf einer Fraktionssitzung dieser Partei Franz Müntefering in diesem Punkte ausdrücklich hinter die Bibel stellte.
Würde die Politik endlich danach handeln, wären diverse Quantensprünge garantiert: Nach vier Wochen, die ein Mensch wohl maximal ohne Nahrung auskommen kann, hätten wir auf einen Schlag Vollbeschäftigung! Die Rentenkassen würden ebenso wie die Transferleistungen für Arbeitslose oder etwa die Pflegeversicherung über Nacht überflüssig! Jobcenter ließen sich in Bank- oder Versicherungsfilialen, Apotheken, Tankstellen, Multiplexkinos oder McDonalds umwidmen, an deren Mangel wir alle seit langem schmerzlich leiden. Der Straßenverkehr würde wieder flüssiger, auf den Parkbänken wäre wieder mehr Platz, die Ärzte könnten sich ausführlicher ihren Privatpatienten widmen, die Zahl der Schüler pro Klasse würde auf ein vorteilhaftes Maß sinken, nicht zuletzt die Krankenkassen wären schlagartig entlastet und und und …
Gewiß – auch dieser extraordinäre Schub in Richtung Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft ist nicht ganz ohne Opfer zu haben, wenn ich nur an die deutsche Pharmaindustrie denke, die ihre lieb und teuer gewordene Geriatrika-Kundschaft verlöre. Auch der ökologisch wünschenswerte Trend hin beziehungsweise zurück zur Treidelschiffahrt wäre mangels zugkräftigen ABM-Personals hinfällig. Und nicht zuletzt die Treppenliftindustrie müßte schwere Einbuße hinnehmen.
Ganz ohne Schwund ist selbst wirklicher Fortschritt nicht zu haben.