Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 28. April 2008, Heft 9

Antworten

Henryk M. Broder, 61, Journalist, Spiegel-Reporter, Berlin – als Sie im ersten Drittel des April in der Fernsehsendung Hart aber fair aufgetreten waren, hatten wir zu resümieren, daß Sie nun wohl endgültig beschlossen haben, in der Öffentlichkeit nur noch die Rolle des Komischen Alten zu geben; die steht Ihnen natürlich insofern nicht schlecht, als inzwischen Ihre verbalen Provokationen ja doch nur noch vermeintliche sind und über die Maßen anfangen zu langweilen – nun gut, Sie wollen es so.

Josef Depenbrock, 47, Geschäftsführer und Chefredakteur, Berlin – die Menschen sind schlecht: Da gibt es doch tatsächlich professionelle Hauptstadtschwätzer, die unter der Hand verbreiten, die gegenwärtig betriebene Stasilei in der von Ihnen verwalteten Berliner Zeitung komme Ihnen gerade recht, weil sie von Ihrem Arbeitskonflikt mit den Redakteuren ablenke; noch schlimmer das Gerücht, Sie selbst hätten heimlich Aktensuche veranlaßt, um … – Rufmörder allerorten!

Kay Liebrecht, Leser – sich auf die in Heft 7 abgedruckte Rede beziehend, vermerkten Sie in unserem Online-Gästebuch, »den Roosevelt« müsse »man sich auf der Zunge zergehen lassen!« – Lob hin, lob her, aber muß das gleich in Kannibalismus ausarten?

Josef Meinrad Ackermann, 60, Manager, Vorstandschef der Deutschen Bank, Frankfurt/Main – das Goethe-Institut installierte sich einen Wirtschaftsbeirat, und Sie wurden Gründungsvorsitzender; doch unsere Verwunderung und unser Unmut über diese Liaison von Geist und Konto erlahmten, als wir auf das Zitat stießen: »Geld allein macht nicht unglücklich.« (Peter Falk).