Des Blättchens 9. Jahrgang (IX), Berlin, 10. Juli 2006, Heft 14

Antworten

Joachim Swietlik, Vorsitzender, Berlin-Heinersdorf – als Vorsitzender einer Bürgerinitiative, die seit vielen Wochen gegen den Bau einer Moschee in Ihrer Heinersdorfer Idylle mobil macht, versuchen Sie bei Ihren Protestmärschen fortwährend, sich verbal von »Rechten« abzugrenzen – warum eigentlich? Weil Sie finden, Sie seien selber rechts genug? Als Sie unlängst wieder einmal mit einer Demo Ihre Weltpiefigkeit dokumentierten, fiel am Straßenrand das böse Wort von den »Schrebernazis« – wir wollten es Ihnen nur mitgeteilt haben.

Gregor Gysi, Linkspartei, M.d.B. Berlin – nachdem bereits Ihr austro-sächsischer Parteikollege Peter Porsch eine junge PDSlerin aus seinem Umfeld wegen unbotmäßiger antipatriotischer Äußerungen »zurückgepfiffen« hatte, wie das ND diese in Ihrer Vereinigung praktizierte Umgangsform zu beschreiben beliebte, äußerten auch Sie sich (per taz-Interview) in vaterländischer Angelegenheit und befanden, Ihre Generation solle die Jüngeren »nicht mit ihren Erfahrungen aus den 50er und 60er Jahren langweilen«; aber Interviews darf sie geben – oder wie?

Friedrich Nowottny, Fernsehjournalist i. R. – zwar waren Sie uns während Ihrer aktiven Zeit immer durch Deutlichkeit, wenngleich nie durch Lauthalsigkeit aufgefallen, doch als Sie jüngst gefragt wurden, was Sie denn davon hielten, daß der Fernsehunterhalter und Berufspotsdamer Günther Jauch in der ARD Nachfolger von Sabine Christiansen werden soll, geriet Ihre Zurückhaltung geradezu grenzenlos – wir haben verstanden; indes: Weitere Verschlimmbesserungen werden offenbar für möglich gehalten: Wann, wurden Sie auch gefragt, wird Maybritt Illner durch Johannes B. Kerner ersetzt? Da sei nicht – absehbar …