Des Blättchens 9. Jahrgang (IX), Berlin, 6. Februar 2006, Heft 3

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Liesel Markowski, Musikkritikerin, Berlin – in der vorigen Nummer vergaßen wir, unter die Cosi-fan-tutte-Bemerkung Ihren Namen zu setzen; dafür entschuldigen wir uns, gehen aber davon aus, daß Sie diese von uns unbeabsichtigte Anonymität insofern nicht über Gebühr irritierte, als Sie natürlich zu Recht davon ausgehen können, daß geübte Blättchen-Leser Ihre journalistische Handschrift auch ohne Nennung des Namens der Autorin sofort erkannt haben dürften …

Lothar Bisky, Parteivorsitzender, Berlin – Sie weilten unlängst zum Weltsozialforum in Caracas; allerdings ist uns bislang nicht zu Ohren gekommen, ob Sie dort auch die Gelegenheit nutzten, den Globalisierungsgegnern über die Erfolge insbesondere Ihrer Berliner Linkspartei-Freunde bei der Privatisierung von hauptstädtischem Kommunalvermögen zu berichten – Kader entscheiden alles, Reisekader erst recht.

Renate Künast, M.d.B., Fraktionsvorsitzende der Grünen – Sie hatten in den vergangenen Wochen, vorwiegend im Zusammenhang mit Ihrer Herumeierei in Sachen BND-Untersuchungsausschuß, in Deutschland sehr, sehr viel Presse – meist aber keine gute; doch womöglich werden Sie sich eingeredet haben (wer ständig so wortgewandt wie Sie daherkommt, redet natürlich gerne auch mal mit sich selbst …): Lieber schlecht vorkommen, als gar nicht vorkommen.

Benedikt XVI., Papst, Rom – Sie sind ja ein noch schlimmerer Finger, als wir vorurteilsvoll immer angenommen hatten: Ihre erste Enzyklika strotzte geradezu vor zitierfähigen Soziallehre-Sätzen, die stellenweise sozialistischen Parteiprogrammen entlehnt sein könnten. Wo sollen wir nun mit unseren Vorurteilen hin?