Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 29. August 2005, Heft 18

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Wolfgang Kroschel, Blättchen-Leser, Cottbus – Sie berichten, daß der derzeit in Berlin Furore machende Goya einer Bekannten aus Moskau ein guter Begiff ist, einer Cottbuser Fachschulstudentin hingegen überhaupt nicht; ebenso wie anderen deutschen studiosi der Name Tucholsky. So richtig habe Sie das im Lichte der deutschen Allgemeinbildung aber nicht gewundert; d´accord, d´accord.

Bodo Ramelow, Wahlkampfleiter, Berlin wir können nicht umhin, Ihnen schon vor dem Zählen der Küken – sprich: der Wählerstimmen – eine lobende Erwähnung zukommen zu lassen. Als Juristen noch öffentlich darüber stritten, ob die eingereichten Wahllisten der Linkspartei.PDS den Vorschriften entsprechen, wurden Sie, der diesmalige Wahlkampfleiter der Partei, mit der Äußerung zitiert: »Ich habe vierzigtausend Euro für ein Gutachten ausgegeben!« Da unterdessen feststeht, daß das etwas genutzt hat, haben wir es hier mit einem schönen Beispiel für Bürgersinn und zeitgemäßer Ich-AG zu tun: Die Wahlkampfleiter bezahlen fortan den ganzen Wahlwerbeschwachsinn aus eigener Tasche.

Bascha Mika, Chefredakteurin der taz, Berlin gäbe es in Deutschland einen Preis für die gelungensten Zeitungs-Schlagzeilen, käme das von Ihnen verantwortete Blatt mit Sicherheit in die engere Wahl; wir hätten nicht geglaubt, daß die taz-Titelseite zur Papstwahl, jene mit tiefschwarz unterlegte Negativzeile Oh, mein Gott!, noch zu toppen sei; doch anläßlich der Katholikenfestspiele zu Köln fiel Ihnen – oder wem auch immer – die Zeile ein: Wenn Gott das noch erlebt hätte!

Hans Eichel, Bundesfinanzminister – im Kursbuch erklären Sie, wie es »zum ungebremsten Schuldenmachen in der Republik kommen mußte, ja, dass Schulden zur Demokratie gehören«; das ist ja nun wahrlich eine possierliche Pointe!