Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 24. Oktober 2005, Heft 22

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Michael Jürgs, Autor – in der vorigen Ausgabe wurden Sie an dieser Stelle mit Hans-Ulrich Jörges vom stern verwechselt, den wir zu einem »bekennenden Neoliberalissimo« ernannten (»Wie komme ich dazu, mit meinen Steuern die Nachtzuschläge für Krankenschwestern zu finanzieren.«); der verantwortliche Redakteur, störrisch und uneinsichtig, wie diese Kerle zuweilen sind, versuchte nun, seinem unentschuldbaren Irrtum nachträglich einen Sinn einzublasen, indem er Ihr Buch Typisch Ossi/Typisch Wessi (zusammen mit Angela Elis bei C. Bertelsmann) ins Feld führte und forsch befand: »Wo ein Jürgs ist, ist ein Jörges nicht weit.« Der Kollege Redakteur wurde abgemahnt.

Sandra Maischberger, Fernsehjournalistin, Berlin – letztens debattierten Sie in Ihrer Talkshow darüber, welche Art von Kapitalismus wir denn wollten, einen »kuscheligen« oder einen brutalen; doch nicht die einfältige Fragestellung war es, die uns verwunderte, sondern der Umstand, daß Sie sich von Ihrer Redaktion den Geistesriesen Dieter Bohlen als Diskutanten hatten aufschwatzen lassen. Oder wurde der Ihnen gar nicht aufgeschwatzt? Um so schlimmer. Wann kommt Udo Waltz?

Wolfgang Franz, Prof. Dr. Dr. h.c. mult., Wirtschaftsweiser, Mannheim – »Die Gewerkschaften«, haben Sie jüngst verlautbart, »sollten sich umorientieren und nicht mehr so stark auf die Durchsetzung von Lohnforderungen setzen, sondern sich viel mehr als bisher als Serviceeinrichtungen für Arbeitnehmer aufstellen.« Nach Ihren Vorstellungen hieße das zum Beispiel: »Weiterbildungsmaßnahmen im Unternehmen, um die Menschen weiterhin beschäftigungsfähig zu halten, oder Rechtsberatung für Arbeitnehmer anbieten.« Warum so inkonsequent? Abschaffen, abschaffen!