Claudia Roth, Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Berlin – Sie wurden jüngst Mitglied des Fußballvereins Hertha BSC und erhielten die Mitgliedsnummer 15 – in einer Zeitung meinte man darüber kalauern zu müssen, indem man einen Lenin-Witz aus den Jahren 1969/70 recycelte: Fortan müsse man selbst Angst haben, eine Heringskonserve zu öffnen, weil es nicht ausgeschlossen sei, daß Sie aus der Büchse grinsen; dabei bleiben Sie sich doch nur immerzu treu: Sie sind schließlich von Beruf Dramaturgin – alles Theater.
Franz Müntefering, Vizekanzler, Berlin – neulich wollte es eine Fügung (oder gar Regie?), daß Sie im Bundestag unmittelbar nach Oskar Lafontaine ans Rednerpult mußten; Sie behaupteten – das waren Sie sich schuldig –, dessen Rede (beziehungsweise die darin vorkommenden Argumente) schon zehnmal gehört zu haben, und fügten an, Ihr Vorredner sei »auch propagandistisch schon mal besser gewesen«; dürfen wir raten, welche Zeit Sie damit meinten?
Albert, Fürst, Monaco – Ihr Anwalt hat dem Pariser Figaro (und somit der Weltöffentlichkeit) Ihre offizielle Anerkennung einer weiteren ehelosen Vaterschaft mitgeteilt; die bunten Blätter geben sich entzückt (siehe dazu auch Seite 4 dieser Ausgabe) – und Sie?
Hartmut Mehdorn, Deutsche Bahn AG, Berlin – Sie durften jetzt als Deutschlands Obereisenbahner ausführlich einen neuen Hauptbahnhof befeiern und taten das natürlich in der Ihnen eigenen Art; es gilt zwar als journalistisch unprofessionell, sich an Familiennamen abzuarbeiten, dennoch sei hier die Ausnahme gestattet: Dieter Hildebrandt, Kabarettist i. R.: »Mehdorn – Blähdorn«.
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