Des Blättchens 10. Jahrgang (X), Berlin, 11. Juni 2007, Heft 12

Antworten

F. J. Wagner, Chefkolumnist des Springer-Verlages, Hamburg – in einer Ihrer regelmäßigen Schreibübungen in der BILD-»Zeitung« (Post von Wagner) glänzten Sie jüngst mit einem Text, der mit der Anrede »Liebes Afrika« begann; wir kennen natürlich Ihre Motive für das Verfassen surrealistischer Schriftsätze nicht, aber so eine Formulierung wie die folgende (die wir selbstverständlich aus dem Zusammenhang gerissen haben!) »Wenn ich an Afrika denke, dann denke ich auch an Brandenburg. Viele schöne Menschen Afrikas sind Nutten und Kellner geworden«, läßt uns ungebrochen vermuten, daß es sich bei Ihrem Springer-Posten um einen Schonplatz handeln muß. Wir wünschen beste Genesung!

Roman Jacek Giertych, Volksbildungsminister, Warschau – Sie hatten vor, den Lehrplan für Gymnasien novellieren zu lassen und kamen auf die abstruse Idee, ihn zum Beispiel von Autoren wie Goethe, Dostojewski und sogar Joseph Conrad (!) zu bereinigen; damit sind Sie auch bei sich im Land, wir registrieren es genüßlich, heftigst angeeckt. Vielleicht tauschen Sie sich mal mit den Nordkoreanern aus, denn einen Tag zuvor, bevor Sie in die Zeitungen kamen, war zu lesen, die Bibliothek des deutschen Goethe-Instituts in Pjöngjang sei von den Behörden gesäubert worden. Ach, Jacko!

Alice Schwarzer, Journalistin, Köln – Sie haben ein neues Buch geschrieben, in dem Sie einer dpa-Meldung zufolge unter anderem auch die Ansicht vertreten sollen, »Frau müsse auch riskieren, nicht als weiblich zu gelten und nicht von den Männern geliebt zu werden«; zugegeben, Frau Schwarzer, Sie taten uns bislang nur selten leid – jetzt ist es wieder einmal soweit …