Des Blättchens 12. Jahrgang (XII), Berlin, 3. August 2009, Heft 16

Antworten

Ralf Nachtmann, Leserbriefschreiber – der Polen-Korrespondent des ND berichtete über einen Brief polnischer und tschechischer Politiker an Obama, in dem sie – befürchtend, amerikanisch-russische Wetterbesserungen könnten auf Kosten ihrer Länder gehen – dessen Solidarität einforderten; das nun wiederum nahmen Sie zum Anlaß, in einem Leserbrief den Korrespondenten zu belobigen, weil der immer »einen großen Beitrag zum besseren Verständnis unseres nicht immer ›pflegeleichten‹ Nachbarn im Osten« leiste – sehr schön deutsch: Nicht zuletzt wegen solcher Überhebungen schreiben die »nicht immer ›pflegeleichten‹ Nachbarn« solche Briefe …

Uwe Hück, Porsche-Betriebsrat, Stuttgart – als die Diadochenkämpfe der Familien Porsche/Piech entschieden waren, feierten Sie mit Ihren Kollegen den abservierten Wendelin Wiedeking und andere Porscheführer: »Wir sind dankbar, daß ihr unsere Chefs wart«, später fallen sie sich alle in die Arme (Spiegel-online– der Niedergang der deutschen Arbeiterbewegung hält eben viele Peinlichkeiten bereit …

Ralf Thenior, Lyriker, Dortmund – lassen Sie uns doch den Vorgang auf folgende Ausrede bringen: Daß wir Ihr Gedicht »Sommerlandschaft« zweimal hintereinander druckten (Nr. 14 und 15), hat nichts mit Schlamperei, sondern mit Wertschätzung zu tun.

Karsten Krampitz, Schriftsteller, Berlin – als einstiger Redakteur des Obdachlosenmagazins strassenfeger sind Sie in Sachen Armut gewiß nicht inkompetent (zumal sich Ihre soziale Lage zeitweise kaum von der der obdachlosen Zeitungsverkäufer unterschieden haben dürfte); zur Offenbarung der Madeleine Schickedanz (Quelle, Arcandor …), beim Discounter einzukaufen, wußten Sie jüngst im Freitag anzumerken, in Zukunft werde sich Frau Schickedanz wohl noch mehr einschränken müssen, »denn auch bei Lidl ist nicht alles preiswert, was billig ist. Hinzu kommen die ständigen Videoaufnahmen an der Kasse – hoffentlich wird sie später nicht mit den Filmen erpresst! Aber das wäre dann eine ganz andere Geschichte.« Warum eigentlich?