Madeleine Schickedanz, Quelle-Erbin, Großaktionärin des insolventen Konzerns Arcandor – offenbar geht Ihnen die offene Art und Bündigkeit, mit der Ihre Mutter Grete Schickedanz zu Lebzeiten das wirtschaftspolitische Feuilleton fütterte, ab: Über Sie wurde neulich der Satz kolportiert: »In dieser schweren Stunde sind meine Gedanken bei den Mitarbeitern und ihren Angehörigen.«; ob glaubhaft oder nicht, sei (diesmal …) dahingestellt, aber in den deutschen Zitatenschatz kommen Sie damit kaum – im Gegensatz zu Ihrer Mutter, die das auf die Frage, wie sie zu ihrem Reichtum gekommen sei, mit der Äußerung schaffte: »Mir habet nich vom Ausjebe, sondern vom Behalte!«
Boris Becker, Pensionär und Werbeträger – als der Boulevard kürzlich Ihre Zweitkopulation zelebrierte und auch die Qualitätsblätter meinten, das Vorkommnis bedenken zu müssen, wurde eine (speziell deutsche?) Misere offenbar: Mit einem Land, in dem Medien und andere Öffentlichkeit Sie, den einstigen Tennisspieler, nebst Boxern, Friseuren, Rennfahrern, Fäkalhumoristen und Schneidern zur Prominenz und zur Elite zählen, kann einfach etwas nicht stimmen.
Urlaubsplaner – falls immer noch keine Idee, dann: Umbrien (www.ferienwohnung.verweij.de); für Blättchen-Abonnenten 10 Prozent Rabatt.
Ulla Schmidt, Gesundheitsministerin – die Redaktion der TV-Sendung »Hart, aber fair« hatte es für angebracht gehalten, Sie einzuladen, um mit Ihnen und anderen Gästen über das Thema Pflege und Pflegeheime zu debattieren, da bekamen Sie es doch tatsächlich fertig, mitzuteilen, daß es auch sehr gute Einrichtungen gäbe; das soll hier zwar unbestritten bleiben, aber wie Sie diese Ihre Erfahrung bekräftigten, ist aller »Antworten« wert: Sie besuchten nämlich, betonten Sie, häufig Heime und träfen da oft auf sehr engagierte … und so weiter – wissen Sie wirklich nicht, was alles abgeht, wenn Sie von Ihren ministeriellen Wasserträgern irgendwo angekündigt werden? Soviel Realitätsferne, Heiliger Lauterbach!
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