Wir schlugen uns durch
das Brombeergestrüpp. Reife
Freude: Mehr davon! Mehr! Wir
sahen, woher das Blut kommt,
und was uns nicht aufhält.
Küßten einander das Blau
von den Zungen. Plötzlich,
zwischen Hund und Wolf,
spiegelte uns der See. Zum
Ertrinken schön. Wir stiegen
langsam die Böschung hinab.
Gib Acht auf dich! Zugleich
sprangen wir. Holz, Sand,
Schlamm unter den Füßen. Vier
Hände tauchten ins splitternde
Bild. Zerrissene Hemden sogen
mit Sommer sich voll. Aus dem
Ufergras lugten Sandalen. Lautlos
schlossen sich, als wir so
schwammen, unsere kleinen
Wunden des Glücks.
Mai 2023
Schlagwörter: Henry-Marin Klemt