24. Jahrgang | Nummer 22 | 25. Oktober 2021

20 Jahre 9/11 – eine notwendige Nachlese

von Gabriele Muthesius

Die Geschehnisse vom 11. September 2011 nahmen die damalige Führung der USA und alle ihre Nachfolge-Administrationen bis zu jener des Friedensnobelpreisträgers Barack Obama bekanntlich als Rechtfertigung ihres anschließenden globalen „Krieges gegen den Terror“, etliche regionale Kriege und zahlreiche Kriegshandlungen – insbesondere im Mittleren und Nahen Osten sowie Nordafrika – inklusive. Mit zusammen Hunderttausenden von einheimischen Todesopfern.

Der 20. Jahrestag von 9/11 fand hierzulande in den Medien in einer wahren Flut an Erinnerungen, Berichten, Dokumentationen, Analysen sowie einer Reihe von Büchern seinen Niederschlag. Als Menetekel im Zentrum und bisweilen wie in Endlosschleife nochmals die Videos der attackierten und dann einstürzenden Zwillingstürme in Lower Manhattan.

Auffällig für die Autorin bei den von ihr wahrgenommenen jetzigen Darbietungen deutscher Mainstream- und sogenannter Qualitätsmedien zu 9/11: Nirgendwo wurde Bezug genommen auf den wissenschaftlichen Untersuchungsbericht der Architecs & Engeneers for 9/11 Truth (AE911Truth-Report*) über die Zerstörung der zum World Trade Center in New York gehörenden Twin Towers WTC 1 (Nordturm, 110 Stockwerke, 417 Meter hoch, plus 109,7 Meter Antennenmast) und WTC 2 (Südturm, 110 Stockwerke, 415 Meter hoch) sowie von WTC 7 (47 Stockwerke, 186 Meter hoch).**

Die Organisation AE911Truth war im Jahre 2006 von Richard Gage gegründet worden, einem in San Francisco tätigen Architekten mit 20-jähriger Erfahrung bei der Errichtung „feuerfester“ Hochhäuser in Stahlskelettbauweise.

Der Bericht fasst die eigenständigen Untersuchungen von AE911Truth-Experten und hinzugezogenen Fachleuten zusammen – und zwar in detaillierter Auseinandersetzung mit den offiziellen Untersuchungsberichten der FEMA (Federal Emergency Management Agency, US-Bundesagentur für Katastrophenschutz) und des NIST (National Institute of Standards and Technology, US-Bundesbehörde für Standardisierung und Technologie).

Das Fazit der einschlägigen FEMA- und NIST-Berichte lautet bekanntermaßen: Die Türme WTC 1 und WTC 2) stürzten aufgrund der Schäden durch die Flugzeugeinschläge und der dadurch ausgelösten Brände ein. WTC 7 wurde durch Trümmer vom Einsturz des WTC1 getroffen, wodurch Büroeinrichtungen in Brand gerieten. Die Folge war – ebenso wie bei WTC 1 und WTC 2 – ein vollständiger symmetrischer Einsturz senkrecht in den eigenen Grundriss.

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WTC 1, 2 und 7, so der AE911Truth-Report, dem alle nachfolgenden Zitate entnommen sind, waren in der rund 100-jährigen Geschichte der Errichtung von Hochhäusern in Stahlskelettbauweise weder die ersten derartigen Gebäude, in den es zu schweren Bränden kam, noch die einzigen mit Einsturzereignissen. Doch: „Abgesehen vom 11. September 2001 wurde jeder vollständige Einsturz eines Stahlskelett-Hochhauses in diesem Zeitraum durch eine geplante Sprengung hervorgerufen. Im Gegensatz dazu hat nie ein Brand den vollständigen Einsturz eines Stahlskelett-Hochhauses verursacht […].“ Es seien vor 9/11 überhaupt nur wenige feuerbedingte Teileinstürze von Stahlskelett-Hochhäusern dokumentiert, obwohl Brände in solchen Gebäuden „oft vorkommen“.

Konkret benennt der AE911Truth-Report folgende charakteristische Ablaufmerkmale für Schädigungsprozesse an Stahlskelettkonstruktionen – a) im Falle geplanter Sprengung, b) bei feuerbedingtem Versagen tragender Gebäudesegmente:

a) Sprengung

  • „Der Einsturz ist vollständig, es bleiben praktisch keine Gebäudeteile stehen.
  • Der Beginn des Einsturzes ist plötzlich.
  • Der Einsturz dauert wenige Sekunden.
  • Der Einsturz beginnt meist unten im Gebäude; er kann aber auch so eingerichtet werden, dass er von oben nach unten verläuft.
  • Das Gebäude fällt symmetrisch […] nach unten, oder es kann auch absichtlich ein unsymmetrischer Einsturz eingerichtet werden.
  • Das Gebäudeoberteil wird meist nahezu im freien Fall beschleunigt.
  • Es sind oft Abriss-„Squibs“ (einzelne explosionsartige Ausstöße) abseits der eigentlichen Zerstörungszone zu sehen.
  • Beton und andere Materialien werden oft pulverisiert, was Wolken an feinem Staub erzeugt.
  • Das Stahlskelett des Gebäudes wird großteils oder vollständig zerstückelt.“

b) Feuer

  • „Es stürzen üblicherweise (und immer im Fall von Stahlskelettbauten) nur Teile der Gebäude ein.
  • Der Einsturz beginnt allmählich, wobei vor dem eigentlichen Einsturz Verformungen des Gebäudes zu erkennen sind.
  • Der Einsturz benötigt Minuten oder Stunden.
  • Der Einsturz kann an einer beliebigen Stelle beginnen.
  • Der Einsturz ist immer unsymmetrisch.
  • Der Absturz von fallenden Teilen des Gebäudes wird durch die darunterliegenden Teile verlangsamt.
  • Explosionen können, falls überhaupt, nur in der Brandzone auftreten.
  • Beton und andere Materialien werden nicht pulverisiert. Die meisten oder zumindest große Teile der (Stahl)-Struktur des Gebäudes bleiben intakt.
  • Das Stahlskelett des Gebäudes bleibt weitgehend intakt, selbst wenn es schwer beschädigt wird.“

Diese auf allgemeinen Praxiserfahrungen basierende Gegenüberstellung zeige, so der AE911Truth-Report weiter, dass „die entsprechenden Merkmale von geplanter Sprengung und feuerbedingtem Versagen einander fast diametral entgegengesetzt [sind]“. Und: „Nicht jede geplante Sprengung zeigt alle […] angeführten Merkmale, ebenso wie nicht jedes feuerbedingte Versagen alle dort angegebenen Merkmale zeigt. Jedoch gibt es sehr wenige Überschneidungen: Wird der Einsturz eines Gebäudes durch eine geplante Sprengung verursacht, zeigt es so gut wie keines der Merkmale eines feuerbedingten Versagens. Und erleidet ein Gebäude ein feuerbedingtes Versagen, so zeigt es so gut wie keines der für eine geplante Sprengung typischen Merkmale.“

Im Hinblick auf 9/11 schließlich konstatiert der Report, dass „die Zerstörung von WTC 7 alle neun und die von WTC 1 und WTC 2 acht der neun [in der Aufstellung – G.M.] angeführten Merkmale einer geplanten Sprengung“ aufgewiesen hätten.

Die einzige Abweichung: „Der Einsturz von WTC 1 und WTC 2 begann nicht unten im Gebäude.“

Doch auch dafür liefert der Report anhand von Videoaufnahmen vom Einsturz der Twin Towers eine Erklärung. Zu sehen seien „Hochgeschwindigkeitsausstöße von Trümmern mit punktähnlichem Ausgang“ und zwar „oft 30 Stockwerke unter der Zerstörungszone“. Diese Ausstöße (die in der obigen Gegenüberstellung erwähnten „Squibs“) stammten dem Report zufolge von gezündeten „Sprengladungen […] an Schlüsselpositionen im Gebäude […], um die Tragfähigkeit gezielt zu verringern“.

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Soweit nur einige zentrale Auszüge aus dem AE911Truth-Report, mit dem die Verfasser ihre der offiziellen Erzählung von 9/11 widersprechende Meinung begründen, dass bezüglich WTC 1, 2 und 7 „nur sehr wenige der Indizien mit der Hypothese des durch Brand verursachten Zusammenbruchs […], dass aber alle Indizien mit der Hypothese der geplanten Sprengung erklärt werden können“.

Zugleich erheben die Verfasser keinen Anspruch auf ein Wahrheitsmonopol, sondern empfehlen ihren Leser, „die offiziellen Berichte und die [von ihnen – G.M.] angeführten Arbeiten selbst zu untersuchen, bevor sie ihre eigenen Schlüsse ziehen“. Das wäre – meines Erachtens und natürlich nur to whom it concerns – auch 9/11-Berichterstattern grundsätzlich anzuempfehlen.

* – Ted Walter et al.: Jenseits der Täuschung. Was die Wissenschaft über die Zerstörung der Gebäude 1,2 und 7 des World Trade Centers zu sagen hat; © 2016 Architects & Engineers for 9/11 Truth, Inc. / AE911Truth.CH.

Der Bericht (in deutscher Sprache) ist gratis abrufbar im Internet und in Druckfassung zu beziehen über den Buchhandel (ISBN: 978-3-9524694-0-8).

** – Weitere 9/11-Schäden am World Trade Center: Das WTC 3 (Hotel, 72 Meter hoch) wurde von herabstürzenden Trümmern der Twin Towers vollständig zerstört. WTC 4 (Warenterminbörse, 36 Meter hoch) sowie WTC 5 (Bürogebäude, 36 Meter hoch) und WTC 6 (Bürogebäude, 32 Meter hoch) wurden dermaßen schwer beschädigt, dass sie abgerissen werden mussten.

Weiterführend siehe – Ansgar Schneider: Stigmatisierung statt Aufklärung, ‎peace press, Berlin 2018, 170 Seiten, 14,80 Euro.