24. Jahrgang | Nummer 12 | 7. Juni 2021

Krieg!

von Helmut Donat

Schneiderhan*,
Afghanistan,
Marder, Mörser,
Merkel, Mörder.

Soldatenhand
ist schnell verbrannt.
Es gibt kein Sieg
in diesem Krieg.

Sag’, für wessen
Machtint’ressen
steht Franz, der Jung:
Verteidigung?

Krieg ist kein Spiel.
Kostet zu viel.
Und allemal
das Arsenal

der Waffen spricht.
Jung Frieden bricht
am Hindukusch,
hält jeden Busch

für einen Feind.
Deutschland vereint,
ergreift das Wort –
und wählt den Mord!

Afghanenwut –
unschuldig Blut
vergossen ist.
Ein Zivilist,

er lebt nicht mehr,
die Bundeswehr
hat seinen Tod
im Stand der Not

herbeigeführt –
und ist gerührt.
Deutschland erwacht:
’st Mördernacht!

Schneiderhan,
Afghanistan,
Marder, Mörser,
Merkel, Mörder.

Soldatenfuß
ist schnell verrußt.
Es gibt kein Sieg
in diesem Krieg.

* – Für alle die es nicht wissen: Der Generalinspekteur der Bundeswehr hieß seinerzeit Wolfgang Schneiderhan und hat sich – kann ein machthabender deutscher General und Söldner 70 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wirklich nicht anders? – vehement dafür ausgesprochen, sich in Afghanistan für den Frieden einzusetzen, also Krieg zu führen.

Verteidigungs- beziehungsweise Kriegsminister war Franz Jung. Das Gedicht ist Anfang September 2009 entstanden und damals unveröffentlicht geblieben, da es keine Zeitung abdrucken wollte.

(Anm. d. Verf.)