Entstanden etwa 1945, neu aufgelegt etwa um 2000, nicht vollendet 2020
Wie, fragte sich das reine Würmchen,
Entkomme ich dem Matsch und Mist,
Von denen du umgeben bist –,
Und draußen wartet noch ein Stürmchen!
Es duzte sich, als wär es zwei.
Das eine findet Nazis Scheiße.
Das andere sieht sich als weiße
Unschuld. Und ist von Sünden frei.
Ich bin doch, rief das Würmchen still,
Nicht xenophob – was heißt denn das?
Ich lebe nicht vom Rassenhass –
Soll jeder leben, wie er will!
Jedoch, so ruft das zweite Ich
Des Würmchens, kann es durchaus sein,
Das Fremde ist ein wildes Schwein
Und frisst mich wirklich! Widerlich!
Das Würmchen, endlich ist es los
Den Mist und Matsch, aus dem es stieg,
Geht wählen und isst dann Grie Soß
Und trinkt ein Binding auf den Sieg.
Auf welchen Sieg? Es ist final
Egal dem völkisch nahen Würmchen.
Er hat’s geschafft. Hinauf aufs Türmchen.
Helau, schreit er, ist Karneval!
So steht das Würmche auf dem Türmche.
Schlagwörter: Eckhard Mieder, Hessen