20. Jahrgang | Nummer 14 | 3. Juli 2017

Götterglaube

zusammengestellt von bebe

Gott läßt Nationen wachsen und vergehen, er macht sie stark und tilgt sie wieder aus. Aus ihren Führern läßt er Narren werden, die keinen Weg mehr aus der Wüste finden, die ohne Licht im Dunkeln um sich tasten und sich verirren wie Betrunkene.
Hiob (12, 23-25)

Gott verachtet den Reichtum, denn er verschwendet ihn an die Unwürdigen.
Stefan Andres

Die Geschichte ist gründlich und macht viele Phasen durch, wenn sie eine alte Gestalt zu Grabe trägt. Die letzte Phase einer weltgeschichtlichen Gestalt ist ihre Komödie. Die Götter Griechenlands, die schon einmal tragisch zu Tode verwundet waren im „Gefesselten Prometheus“ von Äschylos, mußten noch einmal komisch sterben in den Gesprächen Lucians. Warum dieser Gang der Geschichte? Damit die Menschheit heiter von ihrer Vergangenheit scheide.
Karl Marx

Der Gott der Zukunft heißt Hermes. Er ist der Gott der Kommunikation, des Internets und der Händler. Prometheus, der alte Gott der Produktion, dankt ab.
Peter Sloterdijk

Zufall ist das Pseudonym, das der liebe Gott wählt, wenn er inkognito bleiben will.
Albert Schweitzer

Religion ist etwas für Leute, die keinen Alkohol vertragen.
Volker Pispers

Um allein zu leben, muß man ein Tier oder ein Gott sein – sagt Aristoteles. Fehlt der dritte Fall: man muß beides sein – Philosoph …
Friedrich Nietzsche

Wenn Gott existiert, ist der Mensch ein Sklave; der Mensch kann und soll aber frei sein: folglich existiert Gott nicht.
Michail Bakunin

Der Unterschied zwischen Freiheit und Freiheiten ist so groß wie zwischen Gott und Göttern.
Ludwig Börne

Der Mensch hat zwei Beine und zwei Überzeugungen: eine, wenns ihm gut geht, und eine, wenns ihm schlecht geht. Die letztere heißt Religion.
Kaspar Hauser

Wenn ich alle Staaten im Geiste betrachte, und darüber nachsinne, so stoße ich auf nichts anderes, so wahr mir Gott helfe, als auf eine Verschwörung der Reichen, die den Namen und Rechtstitel des Staates mißbrauchen, um für ihren eigenen Vorteil zu sorgen.
Thomas Morus

Gott läßt vieles zu, was die Menschen verbieten möchten.
Henry Miller

Ich glaube, daß selbst Gott sich über die Welt nur mehr aus den Zeitungen orientiert.
Bertolt Brecht

Nichts ist langweiliger, als angebetet zu werden. Wie hält Gott das nur aus?
Elias Canetti

Lachen tötet die Furcht, und ohne Furcht kann es keinen Glauben geben. Wer keine Furcht mehr vor dem Teufel hat, braucht keinen Gott mehr.
Umberto Eco

Ich habe gar keine Angst vor dem lieben Gott. Wenn wir einander einmal begegnen, hätt’ ich ihm mehr Vorwürfe zu machen, als er an mir aussetzen könnte.
Sigmund Freud

Am schönsten sind die Frauen wie Gott sie geschaffen hat – die Schneider können sie nur verderben.
Paul Gaugin

Gott gab uns nur einen Mund aber zwei Ohren, damit wir doppelt so viel zuhören können, als wir reden sollten.
Johann Wolfgang von Goethe

Das Gewissen ist fähig, Unrecht für Recht zu halten, Inquisition für Gott wohlgefällig und Mord für politisch wertvoll.
Erich Kästner

Phantasie ist ein Göttergeschenk, aber Mangel an Phantasie auch. Ich behaupte, ohne diesen Mangel würde die Menschheit den Mut zum Weiterexistieren längst verloren haben.
Christian Morgenstern

Und ich dank’ es dem lieben Gott tausendmal, daß er mich zum Atheisten hat werden lassen.
Georg Christoph Lichtenberg

Besteht nun die heutige Religion in der Geldwerdung Gottes oder in der Gottwerdung des Geldes?
Heinrich Heine

Wenn der liebe Gott damals geahnt hätte, wie schwer dem Menschen das Leben fallen würde, hätte er ihm nicht auch noch eine Rippe herausgerissen.
Burkhard Knarf

Wenn die Götter uns strafen wollen, erhören sie unsere Gebete.
Oscar Wilde

Es ist am Ende an der Religion das Beste, daß sie Ketzer hervorruft.
Friedrich Hebbel

Schön Gestalt ist ein gutes Werk Gottes. Ich kann mich nicht genug wundern über das Ei.
Martin Luther