16. Jahrgang | Nummer 8 | 15. April 2013

Wahlgefallen

von Otto Mane

Wer Wahlversprechen hört, der sei gewarnt,
weil der Versprechende sie dazu nimmt,
dass er die liebe Wählerschaft umgarnt,
von der er möchte, dass sie für ihn stimmt.

Der, der verspricht, der Kandidat, bezweckt,
indem er wunderbares Zeug erzählt,
dass er im Wahlvolk damit Hoffnung weckt
und Glauben, so dass ihn es wählt.

Ein Wahlversprechen, in die Welt gebrüllt,
ist, wie das Wort sagt, mit der Wahl verbraucht.
Es hat am Wahltag seinen Zweck erfüllt
und hat sein Dasein damit ausgehaucht.

Das ist wie mit der ewgen Seligkeit
im Himmel, die der Pfarrer gern verspricht.
Er predigt sie zu jeder Andachtszeit,
doch er besorgt sie seinen Hörern nicht.