von Eckhard Mieder
Die einfachen Wörter sterben aus.
Sie fügen sich ihrem Schicksal.
Den Denkern genügen sie nicht.
Den Derben werden sie langweilig.
Die einfachen Wörter haben nichts.
Sie haben keine Lobby,
Und sie haben keinen Regenschirm.
Und wenn sie bei mir unterkriechen,
Habe ich für sie nur Brot und Wein
Und zu wenig Platz für sie.
Sie ringen ein bisschen die Hände.
Sie wringen ihre Hemden aus.
Sie bringen meines Hauses Wände
Ein bisschen aus den Fugen,
Weil sie ihren Dreck lassen,
Wo er hinfällt, und der arbeitet.
Die einfachen Wörter brauchen nichts.
Mein Brot nicht, nicht meinen Wein.
Sie klagen zwar über den Regen.
Sie sind wasser-, feuer-, trink- und mitleidsfest.
Insofern sterben die einfachen Wörter
Niemals aus. Das merket Euch!
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