Des Blättchens 12. Jahrgang (XII), Berlin, 8. Juni 2009, Heft 12

Antworten

Matthias Matussek, Spiegel-Ressortleiter Kultur, Hamburg – neulich konnten Sie leibhaftig erlebt werden, als nämlich Gregor Gysi, DIE LINKE, sich mit Ihnen zusammenspannen ließ, wovon sich Phoenix offenbar eine Art quotenträchtiger »Politrandale« erhofft hatte – doch wie staunten wir, was für ein politischer Schwachmatikus Sie sind – Ihre »harten Fragen«: nichts als zum Teil mindestens zwanzig Jahre alte – und schon damals untaugliche – Versatzstücke – vom SED-Vermögen über IM bis zum Besuch bei Milošević: Es fehlte nichts; wir gähnten und gingen zu Bett.

Jakob Augstein, Herausgeber, Berlin – zugegeben, als wir im Blättchen Ihren Erwerb der Ost-West-Wochenzeitung FREITAG kurz, aber bissig-hämisch kommentierten, waren unbestritten – wir gestehen! – gewiß auch Ressentiments im Spiele; doch wenn wir jetzt Ihr zum der Freitag mutiertes Organ auch nur ansehen, tränen uns die Augen, und wir wissen nun, wie recht wir (leider) hatten: Ästhetik in der Zeitungsgestaltung? Was für ein alter Hut! Und die Inhalte? Wir gratulieren Ihnen vor allem zur neuen Rubrik »Kochrezepte«.

Stefanie Winde, SPD-Abgeordnete, Berlin – als Sie jüngst von Walter Momper, Präsident des Abgeordnetenhauses, gebeten wurden, Ihr Kind nicht im Plenarsaal zu stillen, gerieten Sie kurzzeitig in die Zeitungen und wurden – beispielsweise von der SZ – gefragt: »Warum gehen Sie nicht einfach in einen Nebenraum?«; darauf Sie: Die Mehrheitsverhältnisse erforderten bei Abstimmungen die Anwesenheit jedes Abgeordneten, und da Abgeordnete auch nicht wie »andere Frauen« in Elternteilzeit gehen könnten, müßten Sie also Ihr Kind … usw.; wissen Sie eigentlich, warum der Teufel seine Großmutter erschlagen hat?

Silvia Maric, ARD-Programmdirektorin – ihre Firma hatte vor, dem geistfreien Krawallhumoristen und TV-Produzenten St. Raab öffentlich-rechtliche Weihen anzutragen, doch der sagte schließlich ab, für den NDR zu produzieren und bewies damit mehr Realitätssinn als Ihre Direktion – wir sind (ohne Ihr Zutun) gerade noch einmal davongekommen.