Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 15. September 2008, Heft 19

Hightech

von Helge Jürgs

Eigentlich ist Technik nicht mein Ding; jedenfalls verstehe ich nichts davon. Und wenn sie so kleinteilig und unmechanisch daherkommt wie bei Computern aller Art schon gar nicht. Daß die Tageszeitungen mit immer mehr Großanzeigen gefüllt werden, gefällt mir genausowenig. Aber ich muß doch zugeben: Wenn man sich – zum Beispiel angeregt durch die Übersetzungshilfe, die Tony Kühn im Blättchen 5/08 unsereinem an die Hand gegeben hat – die Mühe macht, Annoncen zu studieren, merkt man schon, daß sich das sehr wohl lohnt.
Als jemand, der zwar keinen Laptop braucht, sich einen solchen auf dem Schreib- oder Restauranttisch aber sehr wohl als Zierde vorstellen kann, habe ich auf eine Hightech-Anzeige also doch mal einen etwas ausführlicheren Blick geworfen.. Und um es gleich vorwegzunehmen: Ich muß das Ding haben! Denn – was bitte unter uns bleibt! – das Gerät hat ja nicht nur das Intel-Pentium Dual-Core inside; auch ein TFT-Widescreen Display ist inklusive! Und erst die Grafikkarte-NVIDIA ®GeForce® 9300 M G, basierend auf PCI-Expreß Technologie mit m128 MB GDDR3 Speicher! Geil auch der HDMI- bzw. der eSata-Anschluß! Daß zu alledem auch das schnelle WLAN IEEE 802.11 N-Draft gehört, erwähne ich nur am Rande.
Denken Sie nicht, daß das schon alles ist. Der Blättchen-Redakteur hat mir nur nicht mehr Platz für meine Verzückung über dieses Angebot zugebilligt. Früher war man ja schon mit ROM und RAM zufrieden, aber was jetzt so in einen kleines Ding alles reinpaßt: U1500 TFT 11.1 2 x 512 MB 100 GB DVDRW WLAN Bt WVB zum Beispiel. Und auch 2 MB Second Level Cache 533 MHz FrontSideBus.
Wirklich für jeden Geschmack ist etwas dabei. NV GeForce® 8600M GS zum Beispiel mit 256 MB und bis zu 767 MB shared memory, Bluetooth, Webcam (1,3 Megapixel) , Notebook Jacket, Motherboard Asus M2N32-SLI Deluxe, Rev.1.03G, NVIDIA nForce5, BIOS: 1001 (03/13/2007), Hard drive: Western Digital 3200AAJS (320 GB, 8 MB, SATAII) und, und, und.
Nur an einer Stelle bin ich stutzig geworden: Der Quad 2,66 GHZ-Prozesser hat zwar 8,8 MB und FSB 1066, aber dann kommts: DDR2-800. DDR! Sollte irgendwer die letzte wissenschaftlich-technische Großtat der DDR, den von innen begehbaren Prozessor aus Jena, dessen Übergabe an Gorbatschow durch Honecker 1988 der ruhmreichen Sowjetunion vermutlich den eigentlichen Garaus gemacht hat, heute noch verramschen? Die Russen etwa, die ihn kopiert haben und nun in Taiwan und Burma massenproduzieren lassen? Von Kindern gar?
Man kann sich gar nicht genug vorsehen!