Des Blättchens 11. Jahrgang (XI), Berlin, 31. März 2008, Heft 7

Antworten

Jochen Petersdorf, Satiriker (unter anderem Funzel-Erfinder), Wolke 7 – nun also haben auch Sie sich, 73jährig, davongemacht und dürfen sich an respektablen Nachrufen delektieren; die sind ja nicht so sehr unser Ding, darum geben wir Ihnen folgende unvergeßliche Petersdorf-Sentenz mit auf den Weg: Wie man Hasen fängt: Indem man sich in eine Ackerfurche legt und das Geräusch des Weißkohls nachahmt.

Alexander Osang, Spiegel-Reporter, früher Berliner Zeitung, Berlin – als wir jüngst im großen Nachrichtenmagazin einen wirklich netten Artikel über die Spannungen von Berliner-Zeitung-Redakteuren mit Chefredaktion und Geschäftsführung lasen, wären wir – hätte Ihr Name nicht dabeigestanden – nie darauf gekommen, daß Sie der Autor sind; so hält uns eben das Leben immer wieder neue Enttäuschungen bereit …

Serben, Mitrovica – Sie erlaubten sich unlängst »gewalttätige Ausschreitungen« (dpa), worauf die Kfor den Norden der Stadt »faktisch unter Militärrecht« stellte; was bilden Sie sich eigentlich ein, haben Sie etwa gedacht, Sie als Serben könnten so einfach Tibet spielen?

Alfred Grosser, Publizist, Paris – kurz bevor es die deutsche Kanzlerin für angebracht gehalten hatte, ausgerechnet einem der schwächsten israelischen Premiers der vergangenen Jahre ihre Aufwartung zu machen, hatten Sie in einem taz-Interview verhalten gehofft, sie möge auch israelische Menschenrechtsverletzungen ansprechen; es ist irgendwie tröstlich, wie sich selbst ein so welterfahrener Journalist wie Sie irren kann.