Henryk Przemyski, Journalist, Warschau – im nationalkonservativen Rechtsblatt Nasz Dziennik veröffentlichten Sie als Reaktion auf die, zugegeben hirnrissige, taz-Satire über die Kaczynski-Brüder ein Pamphlet unter dem Titel Polen beleidigt man nicht straflos, darin listen Sie die Namen deutscher Journalisten auf, die von Ihnen und Ihrer Bewegung für politisch unzuverlässig gehalten werden; wir protestieren ausdrücklich – warum stehen wir nicht auf dieser Liste?
Olaf Micheel, Gastwirt, Trinwillershagen/Mecklenburg-Vorpommern – inzwischen werden Sie sich von dem Grillabend mit Angela Merkel und George W. Bush erholt und Kassensturz gemacht haben – Bilanz: gewiß positiv; da sind Sie im Unterschied zu Ihrer Landesregierung fein raus, die nämlich muß jetzt sehen, wie sie mit den Kosten des Bush-Besuchs fertig wird: geschätzte Sicherheitskosten: 20 Millionen Euro; aber das ficht Sie sicher nicht an, Sie sind ja in der CDU.
Günter Grass, Schriftsteller, Norddeutschland – ein Text, in dem die Presseagentur dpa Ihre Befürwortung einer geplanten Breker-Ausstellung in Schwerin vermeldete, schloß mit der schwammigen Formulierung: »Brekers Rolle in der Nazizeit ist umstritten.« Zwar gehen wir immer noch davon aus, daß das nicht unbedingt auch Ihre Ansicht sein muß, sind uns aber nicht sicher, ob Sie Ihr anhaltender ›Krebsgang‹ nicht auch hin zu einer »Breker-Absolution« führt …
Harald Wolf, Wirtschaftssenator, Berlin – als Sie von einer PDS-Funktionärskonferenz (vulgo: Landesparteitag) zum Spitzenkandidaten für die Wahl im Herbst nominiert wurden, waren Clownerien abzusehen – und richtig, jetzt wurde Ihr Wahlkampfbüro eröffnet und heißt: Wolfs Revier. Es lebe der Boulevard!
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