Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 19. Dezember 2005, Heft 26

Antworten

Ilana Hammermann, Autorin, Übersetzerin, Jerusalem – wir trauten unseren Ohren nicht: Am 4. Dezember störten Sie die deutsche Sonntagsruhe, indem Sie sich in der Kultursendung Zwischentöne des Deutschlandfunks sehr spezielle Musikwünsche erfüllen ließen – erst baten Sie um den Kleinen Trompeter, und als sich die Hörer danach fünf Minuten lang (während der Nachrichten) von ihrem Schreck erholen konnten, schoben Sie um 14.06 Uhr doch wahrhaftig noch die Internationale nach (gesungen von Hannes Wader). Dies passiert in Deutschland heutzutage nicht einmal mehr auf PDS-Parteitagen.

Monika Spring, Kommunikationschefin der Christdemokratischen Volkspartei (CVP), Zürich – Sie haben gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung erklärt, Sie dächten über einen Austritt aus der katholischen Kirche nach und hinzugefügt: »Der Papst ist ein Depp.« Insbesondere zeigten Sie sich darüber verärgert, daß »der Papst Homosexuellen gegenüber so negativ eingestellt« sei. Schließlich, Sie waren einfach nicht zu stoppen, sei die katholische Kirche die »größte Schwulenorganisation der Welt«. Wir werden das alles nicht kommentieren, sondern halten uns ans Konkordat.

Wolfgang Clement, ehemaliger Bundeswirtschaftsminister – daß Sie jetzt gerade im Aufsichtsrat des Dienstleisters Dussmann unterkamen, entbehrt nicht einer gewissen Symbolik, ist doch dieses Unternehmen nicht nur für sein Kultursponsoring bekannt, sondern gilt wegen seiner modernen Lohnpolitik als fast schon Schleckerhaft; wer Dussmann-Löhne zahlt, hat leicht sponsern – und kann sich dann auch richtige Minister mit richtigen Gehältern leisten.