Josef Joffe, Zeit-Herausgeber, Hamburg – im Berliner Tagesspiegel gaben Sie zu bedenken, daß ein Krieg der USA gegen den Iran zu einer Überdehnung führen könne; sicher, geopolitisch mag das richtig gedacht und formuliert gewesen sein; aber um einen Krieg mit der Vokabel Überdehnung zu verharmlosen, muß man wahrscheinlich Zeit-Herausgeber sein.
Blättchen-Leserin, Berlin-Lichtenberg – auf unserem Anrufbeantworter hinterließen Sie jüngst, wir hätten uns in den Antworten des Heftes 4/2005 geirrt, als wir den Hessischen Ministerpräsidenten statt in Wiesbaden in Frankfurt/Main residieren ließen; wir danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit – und entschuldigen uns.
Helmut Holter, PDS, Arbeitsminister, Schwerin – in einem Interview mit Ihrem einstigen Zentralorgan mokierten Sie sich letztens über ein bundesweit geklebtes Plakat Ihrer Partei, auf dem ein Bild des Kanzlers, jenes Mannes also, der einst am Abbau der Arbeitslosigkeit gemessen werden wollte, mit dem Zusatz versehen ist: Arbeitslosigkeit hat ein Gesicht; das sei kulturlos. Sie werden es vielleicht nicht glauben: Aber dazu fällt nicht einmal uns etwas mehr ein …
Claudia Roth, Parteivorsitzende, Bündnis90/Die Grünen – anläßlich des alljährlichen Starkbieranstichs Anfang März auf dem Münchner Nockherberg hatten Sie und Edmund Stoiber ihre jeweiligen Doubles mitgebracht; dabei hatten wir bis dato immer gedacht, Sie doubelten sich selber.
Jan Ditterich, Darmstadt, Ex-Chef der Jungen Liberalen – Sie forderten, die Alten sollten endlich vom »Tafelsilber« lassen. Nach ihrem Rücktritt gaben Sie bußeilig bekannt, eine Woche lang in einem Seniorenstift arbeiten zu wollen. Nichts ist so zynisch, als daß sich nicht noch eins draufsetzen ließe …
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