18. Jahrgang | Nummer 20 | 28. September 2015

Antworten

medico international, Klartext Redende – Sie kommentieren die neuen Entwicklungsziele des UN-Nachhaltigkeitsgipfels. „Das fundamentale Problem der neuen Entwicklungsagenda ist ihre Widersprüchlichkeit, die so weit geht, dass sich ihre Ziele gegenseitig aufheben. Wie sollen Klima und Umwelt geschützt werden, wenn die Mittel, die für solche Maßnahmen notwendig sind, über das Wachstum einer zerstörerischen Produktionsweise generiert werden? Wie soll zugleich mehr und weniger realisiert werden? Wie die Armut bekämpft werden innerhalb eines Systems, dass Armut immer wieder systematisch produziert?“, fragen Sie und fordern als Alternative eine angemessene Besteuerung internationaler Unternehmen und einen globalen Fonds der sozialen Sicherungssysteme, ähnlich einem Länderfinanzausgleich auf internationaler Ebene.
Wir haben dem nichts hinzuzufügen und hoffen, dass Ihre Stimme Gehör findet.

Joachim Herrmann, treuherzig Ahnungsloser – Gibt es eine Zwangskorrelation zwischen einem Personennamen und, sagen wir mal, begrenzter intellektueller Potenz? Ihr Name legt eine solche Frage zumindest nahe; jedenfalls, wenn man politische Würdenträger beäugt, von denen der eine einst oberster ostdeutscher Informationspolitiker war und der andere Sie als bayerischer Innenminister. Wobei – das zumindest heutzutage unstrittig implizit beleidigende Wort „Neger“ hätte der J.H. Ost mit ziemlicher Sicherheit nicht verwendet; Sie hingegen haben. Treuherzig haben sie die Weltoffenheit der Helldeutschen mit dem Beispiel gepriesen, dass Roberto Blanco „immer ein wunderbarer Neger (war), der den meisten Deutschen wunderbar gefallen hat.“ Im Namen des Kabaretts: Bleiben Sie lange im Amt! Das wäre ähnlich wunderbar wie das Ehren-CSU-Mitglied Roberto Blanco.

Alonso Smith, tödlich verunglückter Amerikaner – der Tod ist natürlich grundsätzlich kein Gegenstand von Häme, selbst dann nicht, wenn er jemanden so ereilt wie Sie, der Sie versucht hatten, mit einer Pistole an der Kehle ein Selfie zu machen. Geschossen haben Sie dieses nicht, sich dafür aber versehentlich in den Hals, mit letalem Ausgang. Das tut auch uns leid, wiewohl es leider auf besonders drastische Weise belegt, wie leicht Manien und Moden zu Schwachsinnigkeiten verleiten; die massenhaft und bei jeder passenden wie unpassenden Gelegenheiten produzierten Selfies gehören dazu.

Grayson Altenberg (22), Kochlehrling in New York – Regulär durch einen Makler vermittelt, besiedeln Sie die wohl kleinste Wohnung des urbanen Molochs NY. Immerhin nahe dem Central Park befindet sich auf neun Quadratmetern alles, was man zum Leben braucht, außer Fenster und Türen, für die einfach kein Platz ist; man kann halt nicht alles haben. Wer dies für ein Notquartier hält, für die sich jeder Vermieter geniert, Miete zu nehmen, liegt allerdings sehr falsch: 1100 Dollar (rund 990 Euro) haben Sie zu berappen; schöne Aussichten auch für eine Stadt wie Berlin, in der der Wohnraum knapp und knapper wird.