16. Jahrgang | Nummer 5 | 4. März 2013

„Schollakiaden“ – Aphorismen

von Sigmar Schollak

Du benötigst Hilfe? Warum wendest du dich nicht an dich?

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Wer einmal lacht, dem glaubt man nicht.

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Vertraue deinen Fachärzten. Auch sie haben manchmal Glück.

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Der tödlichste Feind des Kapitalismus: Das Kapital.
Der tödlichste Feind des Sozialismus: Dass er es nicht besitzt.

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Rat an Autoren: schmückt euch nie mit fremden Fehlern!

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Unfähige sind fähig. Zu allem.

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Was ist weise? Wenn zwei Kluge sich streiten und du hältst dich heraus.

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Wenn du mit deinen Freunden feierst, achte nicht auf deren Kosten.

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Der Klügere gibt nach. Aber nicht auf!

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Wissen ist Macht. Unwissen mächtig.

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Wiederum hat ein Politiker eine lange Ausrede gehalten.

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Wie gern würden wir aus Fehlern lernen, wäre unsereins nur nicht so fehlerlos.

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Ich sollte mich besser kennen lernen? Um das zu wollen, kenne ich mich zu gut.

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Wo ein Wille ist, ist auch ein Irrweg.

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Deutschland ist ein Land mit großer Achtung vor Schreibtischen inklusive dem Zubehör: den Schreibtischtätern.

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Entscheidungen, die einem leicht fallen, fallen einem später oft schwer auf die Füße.

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Einer trage des anderen Lust.

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Lieber ein Ende mit Schnecken als gar kein Dessert.

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Aus Scheu vor zu großer Nähe gehe ich mir oft selbst aus dem Weg.

 

Sigmar Schollak: Verkenne Dich selbst! Neue Aphorismen. Mit Radierungen und einem Vorwort von Günter Kunert, Donat Verlag, Bremen 2012, 10 Euro. Sigmar Schollak: Der Kuss – ein Lippenbekenntnis. 333 Aphorismen. Mit einem Vorwort und Zeichnungen von Günter Kunert, Donat Verlag, Bremen 2007, 10 Euro. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlages.