14. Jahrgang | Nummer 6 | 21. März 2011

Gedanken zum Siebzigsten

von Ingeborg Kolinko

Meine Kinder werden alt sein.
Die Enkel werden selbst Kinder haben.
Und mich gibt es nicht mehr!

Erstes großes Erschrecken
über das eigne Ende,
das näher rückt.

Und es will mir
kein rechter Trost sein,
dass er niemanden verschont
– der Tod.

 

Gute Stunde

Hände ruhen lassen,
die ständig etwas tun wollen.
Füße still halten,
die ständig wohin gehen wollen.

Auf das Herz lauschen,
das sich nach und nach beruhigt.
Und Gedanken
ins Leere laufen lassen…