Des Blättchens 12. Jahrgang (XII), Berlin, 13. April 2009, Heft 8

Antworten

Marietta Slomka, TV-Nachrichtensprecherin, Köln/Mainz – zwar wissen wir nicht, ob Sie das Copyright haben; aber das nimmt der Formulierung nichts von ihrem Witz (Politiker wärmen sich ja auch ungeniert an den Texten von Redenschreibern): Als sich der Oberster Fahrdienstleiter Mehdorn verhoben hatte und vor seinem Rücktritt stand, begannen Sie eine Nachricht mit den Worten: »Mehdorn, der einzige Mensch, der den Vornamen Bahnchef trägt …«

Stefan Liebich, Mitglied des Abgeordnetenhauses, Berlin – nun haben Sie es doch noch geschafft, und zwar mit Hilfe des Freundes der Jugend Gregor Gysi: Als während eines Landesparteitags der Partei DIE Linke Berichten zufolge Ihre Chancen auf einen aussichtsreichen Listenplatz für die Bundestagswahl aus Proporzgründen zu kippeln drohten, erfand Gysi schleunigst in einer vehementen Rede eine LINKE, in der es keine Strömungen gäbe; die Delegierten hievten Sie darob auf Platz 4 der Listees bleibt dabei: Die Kader entscheiden alles.

Lukas Podolski, Profifullballer – neulich (dürfen wir »Sie« zu Ihnen sagen?) backpfeiften Sie Michael Ballack und äußerten dann nach klärender Aussprache: »Wir wollen weiterhin gemeinsam den Erfolg für Deutschland.« Mensch, Sie haben doch längst Ihren Paß!

Brigitte Fehrle, Chefredakteurin (kommiss.), Berlin – als sich letztens Präsident Obama unter anderem zur Rekrutierung weiterer deutscher Afghanistan-Kontingente hierzulande aufhielt, glaubten Sie, in der Ausgabe der »Berliner Zeitung« vom 4./5. April das Ereignis mit 6 (in Worten: sechs) Fotos hinreichend zu würdigen; es seien Ihnen mangelnde DDR-Erfahrungen konzediert, immerhin: Sie scheinen auf dem richtigen Weg zu sein.

Elisabeth II., Königin, London – während eines Empfanges für die Teilnehmer des jüngsten G-20-Gipfels soll Berlusconi laut nach »Mister Obama« gerufen haben, worauf Sie anmerkten: »Warum muß er schreien?«; Buckingham Palace dementierte Ihren Ärger, doch ob Ihnen eine Antwort zuteil wurde, blieb offen.