Des Blättchens 12. Jahrgang (XII), Berlin, 16. Februar 2009 , Heft 4

Antworten

Werner Schulz, stellvertretender Vorsitzender im Stiftungsrat der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin – als Ihnen zur Bundestagswahl 2005 Ihre Partei B’90/Grüne schnöderweise nach bereits mehrjährigem Parlamentarierdasein einen sicheren Listenplatz verweigerte, hatten Sie in öffentlicher Rede gebarmt, wieder MdB werden zu müssen, weil Sie doch unmündige Kinder zu ernähren hätten – nun gut, ganz so schlimm kam es dann doch nicht; und jüngst wurden Sie sogar aussichtsreich auf der Europawahl-Liste plaziert – ein Aufatmen geht durch Berlin-Pankow und den Rest der Republik: Ihr Hungertod scheint endgültig abgewendet.

Friedrich Küppersbusch, TV-Produzent, Köln/Berlin – vom Tagesspiegel über eine ZEITmagazin-Kolumnenserie »Zigarettengespräche mit Helmut Schmidt« (leichterhand und dezent-devot zelebriert von ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo) befragt, äußerten Sie unter anderem: »Wo andere eine Meinung haben, hat Schmidt recht.« Zweifellos keine unpfiffige Formulierung, zu fragen bleibt indes: Wie meinten Sie die eigentlich?

Joachim Meisner, Kardinal, Köln – die Nachricht lautete, Sie hätten dem letztens auch aus Ihrer Kirche heraus so heftig kritisierten Papst beigestanden und gegen Kritik in Schutz genommen; das nun war eigentlich eine »Unmeldung« – eine Meldung wäre es gewesen, wenn gerade Sie sich anders verhalten hätten.