Des Blättchens 9. Jahrgang (IX), Berlin, 11. Dezember 2006, Heft 25

Antworten

Frank Szymanski, Cottbus – bevor Sie jetzt Oberbürgermeister wurden, sollten Sie (früher Bauminister) nach Vorstellung Ihrer Potsdamer EsPeDe-Selbstversorgungsklientel für ein Momentchen zum Staatssekretär berufen und dann sofort postwendend in den Ruhestand versetzt werden; Ziel dieser Durchstecherei (die Ihr Parteikollege und Ministerpräsident Platzeck in allerletzter Minute absagte) war, Ihnen Ihre saftige Altersversorgung zu sichern. Unser Mitleid.

Hartmut Mehdorn Bahnchef, Berlin – das von Ihnen geleitete Unternehmen verlor jetzt einen Prozeß, den der Architekt des Hauptbahnhofs angestrengt hatte, weil Sie es zuließen, daß sein Entwurf verfälscht wurde; Sie warfen nun dem Architekten vor, sich auf einem »Egotrip« zu befinden. Kann sein, aber damit befände er sich doch in sehr guter Gesellschaft – meinen Sie nicht?

Hartmut Schneider, Oberstaatsanwalt – Sie forderten einen Freispruch für den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer, der Spiele manipuliert hatte; nach den momentan vorherrschenden Moralvorstellungen in der deutschen Justiz dürften Sie sich damit durchaus für größere Aufgaben empfohlen haben.

Eckhard Mieder, Autor und Dokumentarfilmer, Berlin/Frankfurt/Main – wir waren nahe daran zu verzagen, weil Sie uns keine Texte mehr anboten; nun hat es sich aufgeklärt: Sie waren arg mit den Dokumentarfilmen Heimatwege für den ZDF-Dokukanal beschäftigt; außerdem mußten Sie den Internationalen Medienpreis der Stadt Frankfurt verkraften, den Sie für den Bauch von Frankfurt, die Geschichte der Frankfurter Großmarkthalle, erhielten – übrigens ein schönes Beispiel dafür, daß man auch in der Diaspora erfolgreich sein kann. Gratulation!