Merkel-Vorgänger Gerhard Schröder hat noch viel vor; darum möchte er nicht Altbundeskanzler genannt werden, sondern er beabsichtigt – wer schreibt, der bleibt – ein Buch zu verfassen. Über sich, seine Politik, vielleicht auch über die Menschen in diesem unseren Lande. Nichts ist unmöglich. Doch vermutlich werden wir das Buch, das nach seinem Erscheinen garantiert landauf, landab in den Zeitungen besprochen werden wird, im Blättchen nicht bedenken. Denn wir rezensieren höchst ungern Bücher, bei denen die Autorschaft schon auf den Inhalt schließen läßt und keinerlei Überraschung bereithält. Manchmal werden wir allerdings unseren Grundsätzen untreu – siehe in diesem Heft die Besprechung des 2. Teils der Erinnerungen Helmut Kohls …
Obzwar Sie, liebe Leserinnen und Leser, unsere Buchprüfung 2005 getrost auch als eine Art Handreichung für Ihren vorweihnachtlichen Büchereinkauf betrachten dürfen, bewegen wir uns, wie Sie unschwer feststellen können, bei der Auswahl der Titel fast in jedem Fall jenseits aktueller Seller- oder Bestseller-Listen. Zugegeben: Das ist bei jährlich in Deutschland zirka einhunderttausend verlegten Titeln wahrlich kein Kunststück. Doch diese Einschränkung ficht uns nicht an, und deshalb sind wir sicher, Ihnen etliche Anregungen und Einsichten anzubieten. Herausgekommen sind bei dieser Buchprüfung übrigens erstmals fast genauso viele Warnungen wie Empfehlungen.
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