Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 10. Oktober 2005, Heft 21

Antworten

Michael Trautmann, Werbeagentur Kempertrautmann, Hamburg – Sie waren, sicher lukrativ, an der patriotischen Werbekampagne Du bist Deutschland! beteiligt, deren Schwachsinn nun per Anzeigen über uns kommt; dazu äußerten Sie: »Jeder beeinflußt Deutschland, egal, ob er Kanzler ist oder Obdachlosenzeitungen verkauft.« Warum eigentlich verkauft ER dann keine Obdachlosenzeitungen?

Klaus Ernst, WASG-Funktionär – auf einer Pressekonferenz sprachen Sie von »Wählern«, bemerkten jedoch in Sekundenschnelle Ihr »Fehlverhalten« und schoben eilfertig ein »Wählerinnen« nach; woraufhin Gregor Gysi, der schon seit Jahren mit dem Gebrauch geschlechtsspezifischer Sprachregelung nervt, sich zufrieden zeigte; sollten auch Sie, Klaus Ernst, diese nicht bald erlernen, sehen wir für Sie in der neuen Linkspartei keine Zukunft, denn die Wählerinnen und Wähler …

Michael Jürgs, stern, Hamburg und Berlin-Pankow – Sie, gemeinhin publizistischer Wadenbeißer und bekennender Neoliberalissimo (Beispiel: »Wie komme ich dazu, mit meinen Steuergeldern die Nachtzuschläge für Krankenschwestern zu finanzieren!«), lieferten uns jüngst ein schönes Beispiel dafür, daß Umkehrschlüsse gelegentlich sehr in die Irre führen können; denn Sie lobten auf der Medienseite des Tagesspiegels in hohen Tönen den Film Die Nachrichten, doch der ist nun in der Tat sehenswert – obwohl nicht von Ihnen verrissen.

Harald Wolf, PDS, Wirtschaftssenator, Berlin – vor dem Berliner Abgeordnetenhaus räumten Sie unlängst zu den von den Gasfirmen betriebenen Preistreibereien ein, daß es für den Senat keine rechtliche Handhabe gebe, dagegen einzuschreiten – so viel zum Thema »Privatisierung öffentlicher Dienste«.