Des Blättchens 8. Jahrgang (VIII), Berlin, 23. Mai 2005, Heft 11

Antworten

Lea Rosh, Journalistin und Initiatorin – schon einen Tag nach der Eröffnung des Holocaust-Mahnmals sorgten Sie für einen Eklat, weil Sie beabsichtigen, den von Ihnen im KZ Belzec gefundenen Backenzahn eines dort ermordeten Juden in eine Stele des Mahnmals einfügen zu lassen; wir werden uns nicht an diesem – auch religiösen – Streit beteiligen, da er die Meinung, die wir über Sie haben, nicht mehr verändern kann; dennoch erlauben wir uns zu fragen, ob Sie vielleicht auch eine Tafel Gefunden von Lea Rosh geplant hatten.

Rainer Barzel, ehemaliger CDU-Vorsitzender – sollte zu Ihrer aktiven Zeit besonders fies mit Ihnen umgegangen werden, nannte man Sie »das Barzel« – lang, lang ist’s her; nun wandten Sie sich in der FAZ an die Politiker: »Überlaßt die Fernseh-Talkshows den Wichtigtuern, ihr selbst habt im Parlament Wichtigeres zu sagen – und Wichtigeres zu tun.« Haben wir Sie richtig verstanden: Nun sollen die Wichtigtuer den Wichtigtuern das Wichtigtun überlassen?

Moritz Freiherr Knigge, Nachfahre und Unternehmensberater – Vorfahren verpflichten, sozusagen; also überschrieben Sie einen Zeitschriftenbeitrag über das Benehmen der Abgeordneten des Bundestages während der Parlamentssitzungen vornehm-zurückhaltend mit Die Lümmel von der ersten Bank. Um so ein Understatement zu verfassen, muß man Knigge heißen …

Sigrid Ormeloh, Nicole Schlier, Autorinnen – von Ihnen gibt es jetzt ein Hart(z) IV-Kochbuch – Ein Kochbuch für harte Zeiten; der Buchtitel läßt auf ein Witzbuch schließen, indes: Sie meinen es durchaus ernst mit Ihren Rezepten (Beispiel: Arme-Leute-Parmesan aus Brot, Knoblauch und Olivenöl); selbst wenn Ihre Kochvorschläge etwas taugen sollten: Es ist zum Speien!