Des Blättchens 7. Jahrgang (VII), Berlin, 30. August 2004, Heft 18

Antworten

Wolfgang Huber, Berlin, Bischof – Sie bekannten sich in jüngster Zeit in der Öffentlichkeit öfter und nachdrücklich zu den als Reformen deklarierten wirtschaftspolitischen Absichten der Bundesregierung; das ist – natürlich – Ihr gutes Recht, indes: Auf eines fremden Mannes Arsch ist gut durchs Feuer reiten; soll heißen: Wer sich und die Seinen vom Staat (in vulgo: von den Steuerzahlern) alimentieren läßt, Konkordat hin, Konkordat her, sollte sich vielleicht bescheiden.

Heidi Knake-Werner, Berlin, Sozialsenatorin – nun ist der Sommer doch noch gekommen, und mit ihm das Sommertheater; Sie ließen es sich – ähnlich Ihrem Parteikollegen, Wirtschaftsenator Harald Wolf – nicht nehmen, in einer der diversen Inszenierungen zu reüssieren. Waren Sie vor längerer Zeit anläßlich einer Anti-Bush-Demonstration als quasi Erfinderin virtueller Demo-Teilnehmerschaft auffällig geworden (»Ich bin im Geiste dabei.«), ist Ihnen jetzt eine vergleichbare Rolle zugefallen, in der Sie laut Rollenbuch die derzeitigen Anti-Hartz-Aktivitäten zu loben (»Ich finde es gut, daß Menschen …«), aber auch klarzustellen hatten, daß Sie auch diesmal nicht mitdemonstrieren wollten – weil Sie ja von Hartz nicht betroffen seien. So viel zum Thema Solidarität.

von Arnim, Berlin, BVG-Vorstand – der Rechnungshof hatte wieder einmal Gründe, innerbetriebliche Privilegien für Leitende Mitarbeiter zu monieren, woraufhin etlichen nun keine Dienstwagen mehr zu Verfügung stehen – die aber dafür eine finanzielle Entschädigung erhalten; das ist zwar absurd, erlaubt uns allerdings den Umstand, daß Sie sozusagen PR-wirksam tagsüber einen Smart benutzen (und nur bei »repräsentativen Verpflichtungen« auf die Münchner Bonzenschaukel umsteigen), als das zu benennen, was es ist: purer Populismus.